Jeder kennt’s. Man sitzt auf der Couch, der Laptop am Bauch, vielleicht ein Glas Wein daneben. Freitagabend, nichts Besonderes. Man sucht nach einer neuen Serie, etwas mit Stil, Spannung, vielleicht sogar ein bisschen Nostalgie. Dann taucht es auf, Suits LA. Klingt vertraut, nicht oder? Und genau da beginnt das Problem.
Ich habe die Original Serie einfach abgöttisch geliebt. Diese Mischung aus cleverem Witz, scharfem Anwaltsjargon und Charakteren, die man nicht so schnell vergisst. Vor allem die Chemie, zwischen Harvey und Mike, Donna und Louis, war so einzigartig. Diese Energie, dieses Tempo, das war wie ein Tanz. Man war nicht nur Zuschauer, sondern irgendwie Teil des Spiels.
Als ich hörte, dass ein neuer Ableger kommt, war ich nicht euphorisch, aber doch schon neugierig. Ich hab keine Wunder erwartet, aber wenigstens ein bisschen Glanz vom Original. Leider hat das Spinoff genau das nicht verstanden.
Schon in der ersten Folge war klar: Hier versucht jemand verzweifelt, eine Formel zu kopieren, ohne sie zu begreifen. Ted Black als Hauptfigur blieb für mich blass. Die Fälle? Irgendwie egal. Und Los Angeles? Sonnig, ja, aber seelenlos inszeniert. Selbst als Harvey und Louis kurz auftauchten, hat es sich nicht angefühlt wie ein Comeback, sondern wie ein verzweifelter Fan-Service. Man schaut, wartet auf diesen Funken. Aber da kommt irgendwie nix.
Was mich dabei am meisten erstaunt, ist nicht die Absetzung, sondern dass jemand wirklich dachte, das funktioniert. Bei 50 % Zuschauerverlust nach der ersten Folge und mageren Kritiken war der Schlussstrich fast eine Erlösung.
Vielleicht muss man sich einfach eingestehen: Nicht alles braucht ein Spin-Off. Manche Geschichten sollten dort enden, wo sie stark waren. Alles andere verwässert nur, was einst besonders war.